DAS KONZEPT

Die Verständigung mit anderen Menschen steht in unserer Zeit der Globalisierung, der Europapolitik und einer multikulturellen Gesellschaft im Vordergrund. Das Werkzeug hierzu ist die Kommunikation. Es geht aber nicht allein um die Vermittlung von Worten: Sprache transportiert Kultur.

Die Frühvermittlung einer zweiten Sprache, zusätzlich zur Muttersprache, wird als Schlüsselkompetenz für späteres Kommunikationsvermögen gesehen. Die jüngere Forschung hat überzeugend nachgewiesen, dass der frühe Erwerb einer zweiten Sprache die kognitive Entwicklung und die Entwicklung der Muttersprache fördert. Sprachkenntnisse eröffnen nicht nur Chancen in Schule und Beruf, sondern unterstützen auch die Entwicklung der Persönlichkeit.

Der bilinguale Kindergarten und die Krippe „Nezabudka“ fördern Mehrsprachigkeit, indem die Kinder eine von ihnen nicht oder nur schlecht beherrschte Sprache dadurch lernen, dass sie vom betreuenden Personal als Alltags- und Umgangssprache im Kindergarten verwenden. Unsere Einrichtung nutzt die für das Erlernen von Sprachen besonders fruchtbare Zeit vor dem 6. Lebensjahr.

Das Kindergartenalter ist hervorragend geeignet, um eine zweite Sprache spielerisch zu lernen, vor allem, wenn das „Immersionsverfahren“ angewandt wird. Dabei ist die neue Sprache konsequent Arbeits- und Umgangssprache. Diese Methode entspricht dem natürlichen Spracherwerb. Die Sprache in die Handlung eingebaut und das Gesagte wird durch Gesten, Handlungen und Zeigen unterstützt. Das Lernen erfolgt kind- und altersgemäß ohne Leistungsdruck. Kein Kind ist überfordert.

Die andere Ebene des Konzeptes betrifft das deutsche und das russische Modell frühkindlicher Erziehung. Von dem, was in den beiden Ländern auf so unterschiedliche Weise institutionalisiert und manchmal verfestigt“ ist, wird im Kindergarten das Beste miteinander kombiniert. Für die zweisprachigen Familien entsteht so ein Gleichgewicht zwischen dem Erziehungsalltag in der Familie und dem im Kindergarten. Für die einsprachigen Familien eröffnet sich auf diese Weise spielerisch eine andere Perspektive auf Erziehung und der Kontakt mit der russischen Lebensweise.

Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass jedes Kind in hinreichendem Maße über die erforderlichen Lernfähigkeiten verfügt und dass die menschliche Sprachfähigkeit und Sprachlernfähigkeit auf Mehrsprachigkeit und nicht auf Einsprachigkeit ausgelegt ist. Mehrsprachige Kinder sind in der Regel längerfristig kognitiv leistungsfähiger, anderen Kulturen und fremden Sprachen gegenüber toleranter.

Für die qualifizierte Umsetzung unserer Ziele im Bezug auf die bilinguale Erziehung werden wir wissenschaftlich begleitet durch die Universität Helsinki und Universität Tübingen.

Für unseren Kindergarten und die Krippe sind folgende Zielgruppen besonders geeignet:

  • Kinder aus binationalen (deutsch-russischen) Familien, die zwei Sprachen und zwei Kulturen pflegen wollen,
  • Kinder aus Migrantenfamilien, die ihr Deutsch und ihre Herkunftssprache Russisch lernen bzw. verbessern sollen. Unser besonderes Anliegen ist Integrationsaufgabe der Kinder von Aussiedlern durch frühe Sprachförderung,
  • Monolinguale deutschsprachige Stadteilkinder Kinder, die eine weitere Sprache lernen wollen und/oder einen Bezug zu der russischen Kultur/Sprache haben.

Die drei bilingualen deutsch-russische Kindergärten haben Platz für 152 Kinder zwischen 1 und 6 Jahren in zwei Krippengruppe und insgesamt sechs altersgemischten halboffenen Gruppen in Kindergärten. In jeder Kindergartengruppe sind 20 Kinder. Es wird unter anderem Gruppen-übergreifend gearbeitet. Trotz der Mischung der Altersgruppen gibt es altersspezifische Aktivitäten, besonders bei den täglichen Bildungsangeboten, sowie bei der Sprachförderung.

In jeder Gruppe sind zwei Fachkräfte (Qualifikation gemäß der Definition der Hessischen Mindestvoraussetzungen) angestellt, von denen eine muttersprachlich Deutsch und eine muttersprachlich Russisch sprechend ist.

Die Kindergärten sind zwischen 7:30 und 17:00 geöffnet.

Wir beziehen helle, zentral gelegene Räumlichkeiten mit eigenem Hof in Frankfurt –Bockenheim in der unmittelbaren Nähe an den S-Bahn Stationen Westbahnhof. ÜBERARBEITEN, veraltet!!!

In der unmittelbaren Nähe der Kindergärten befinden sich Stadtteilspielplätze und öffentliche Parks.

Folgende Räume stehen in jeder Kita zur Verfügung:

  • 2 Gruppenräume für jede Gruppe
  • Schlaf- und Ruheräume (mit Betten und Matratzen ausgestattet), Wickelmöglichkeit
  • 1 großes Raum Toben, Bewegen, Turnen, Tanzen, Musik machen, Theater usw.
  • 1 Werkstatt/Atelier
  • 1 großzügiger Essbereich
  • Küche mit Kinderzeile
  • Sanitärbereich mit Wickelmöglichkeit
  • Personaltoilette mit Waschbecken
  • Flur mit Elterninformationswand
  • Garderobe
  • Büro und Personalraum
  • Aktives Spielen und Lernen
  • Spracherziehung, Kreativitätsförderung
  • Sinneswahrnehmung, Materialerfahrung
  • Soziale Fähigkeiten, Erziehung zur Selbständigkeit
  • Musikalische Früherziehung und Bewegungsförderung
  • Naturerkundung
  • Freies Spiel
  • Ausflüge

Gesunde Ernährung hat einen wichtigen Stellenwert. Eine ökologische und ausgewogene Ernährung ist Grundlage für das gesunde Heranwachsen. Essenszubereitung und das Essen werden von Klein auf als wichtiger Punkt im Tagesablauf miteinbezogen.

Mit dem frisch zubereiteten Essen (vollwertig und fleischarm) und dem gemeinsamen Essen in Ruhe wollen wir einen Grundstein für die gesunde Persönlichkeitsentwicklung legen. Auch andere Dinge des täglichen Lebens wie Hände waschen, Zähne putzen, Toilettengang wird als wichtige Übungen auf dem Weg zur selbständigen Bewältigung angesehen und in den Tagesablauf miteinbezogen.

Als pädagogisches Leitprinzip steht die ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung des Kindes – Hilf mir es selbst zu tun. Das Zentrum der pädagogischen Arbeit bildet der besondere Zugang zum Kind, der auch durch Anlehnung an die Erfahrungen der Ärztin, Psychologin und Pädagogin Maria Montessori geprägt ist.

Eine andere Aufgabe der bilingualen Einrichtung ist es, den Kindern mit Migrationsintergrund Gelegenheit zu geben, sich schon früh (ab 1 Jahr) sowohl in der Muttersprache weiterzuentwickeln als sich auch mit der deutschen Sprache vertraut zu machen.

In der Altersspanne bis zum 6. Lebensjahr ist das ideale Zeitfenster zum Erlernen weiterer Sprachen Die Sprache wird in die Abläufe unseres Kindergartens so eingebettet, dass den Kindern die Bedeutung der Wörter aus den Situationen, in denen sie verwendet werden, klar ist. Kinder werden dadurch nicht vor gänzlich neue Aufgaben gestellt, denn genau dieses Erschließen sprachlicher Strukturen müssen Kinder täglich auch für ihre Muttersprache als Teil der fortlaufenden Sozialisation leisten.

Ein regelmäßiger inhaltlicher Austausch zwischen Eltern und Erzieherinnen trägt wesentlich zum Gelingen des pädagogischen Konzeptes bei. Dieser findet in Form von regelmäßigen Elternabenden, schriftlichen Ankündigungen, kurzen Gesprächen beim Bringen und Abholen etc. statt. Die Elternabende sind verpflichtend. Die Erzieherinnen sind bei den Elternabenden anwesend und bereiten diese maßgeblich mit vor.

In unseren Kindergärten ist Elternarbeit sehr willkommen und erwünscht (wie die Aufnahme und Ausführung eines Elternamtes für die Dauer von einem Jahr, Hospitationen, um den Tagesablauf besser kennen zu lernen, bei den Projekten mitzuhelfen, Renovieren, Feste mitorganisieren, Ausflüge mitgestalten und begleiten).

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