Gemeinsames Fest der Kindergärten Nezabudka, der Samstagsschule Slowo, der Vorschule Slowetschko und der Alexander-Puschkin-Schule am 22. September auf der Interkulturellen Bühne Frankfurt

Mary Poppins hat das Fest „U Lukomorja…“ besucht und folgendes gesprochen:

Man sagt über mich, daß ich ohne Einladung erscheine. Das stimmt! Ich weiß, wo die schönsten Feierlichkeiten stattfinden.

Es wird behauptet, dass die Kinder nicht wissen, wer ich bin? Das stimmt nicht. Denn jeder weiß, dass ich Mary Poppins bin.

Man behauptet, dass ich mit dem Schirm von den Wolken gleite. Doch eigentlich fahre ich viel lieber Fahrrad.

Man behauptet von mir, die weltbeste Kinderfrau zu sein. Das stimmt nur teilweise. Das war mal früher, bevor es den Verein Slowo und die Kindergärten Nezabudka gab.

Man behauptet auch noch, dass ich eine Märchenfigur bin. Doch schaut mich an – ich bin echt!

Leute, die behaupten, dass es mich nicht gibt, glauben auch nicht an Wunder. Doch es gibt sie. Kleine und große, und sie geschehen jeden Tag. Heute werden wir einige davon erleben.

Ist es nicht ein Wunder, wen ein Kleinkind anfängt zu laufen? Ist es nicht ein Wunder, wenn dasselbe Kind anfängt zu sprechen du das in zwei Sprachen? Und wenn es später einen Stift in die Hand nimmt und in geschwungener Schrift etwas Schönes schreibt oder mit einem Pinsel wunderschöne Bilder malt? Ist es nicht ein Wunder?

Warum sind wir alle heute hier? Was ist der Anlass? Im 12. Jahr des Bestehens hat mein Lieblingsverein (und ich spreche hier nicht von Bayern München, Manchester United oder Spartak Moskwa ich spreche von Slowo) eine deutsch-russische Grundschule eröffnet und hat somit die nächste Sprosse auf der Bildungs- und Erziehungsleiter erreicht. Habe ich es zu kompliziert erklärt? Ihr habt aber Zeit darüber nachzudenken.

Ich habe gehört, dass wir heute ein wundervolles Programm sehen werden. Alles, was wir heute auf der Bühne erleben, ist nicht vom Himmel gefallen, sondern wurde von den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus unterschiedlichen Abteilungen von Slowo vorbereitet und bereits in den jeweiligen Einrichtungen aufgeführt.

Die heutigen theatralischen und musikalischen Einspielungen von Folklore bis Avantgarde von unseren Kleinen sind nicht für die große Bühne gedacht und gemacht. Schaut es euch deshalb nicht aus der Perspektive der Theaterbesucher an, sondern mit liebevollen Augen als Eltern und Freunde.

Und ich bin mir sicher, ihr werdet kleine und große Wunder sehen!

Ich bleibe noch ein bisschen und komme wieder, wenn ihr brav seid, euch die Zähne putzt und an Wunder glaubt. Wunder Nummer 2 – der gelehrte Kater!

Hier finden Sie einige Bilder: http://www.flickr.com/photos/69544969@N07/


Berichte:

Theaterfest auf der Interkulturellen Bühne am 22.September 2013

Unsere Tochter Sophie (5 Jahre) fieberte schon lange diesem Auftritt mit Ihren Kindergarten-Freunden aus Nezabudka 2 entgegen. Ist sie doch eigentlich schon ein „alter Hase“ in Sachen Theatervorführung, sollte diese Vorstellung eine der besonderen werden.

Bei unserer Ankunft im schönen Frankfurt-Bornheim war bereits reges Treiben in den Räumlichkeiten der Interkulturellen Bühne sowie eine knisternde Anspannung zu spüren. Wer wollte, konnte sich an einem kleinen Kuchen-Buffet vor (aber auch nach) der Vorstellung mit ein paar kulinarischen Köstlichkeiten stärken.

Schnell war der Zuschauerraum bis zum letzten Platz gefüllt, da schwebte auch schon Mary Poppins(Julia Zabudkin) durch die Reihen. Sie begrüßte alle mit ihrer freundlich-strengen und bekannterweise belehrenden Art. Kaum aber hatte man sich versehen, verschwand sie auch schon wieder so lautlos, wie sie kam.

Daraufhin betrat wild tanzend ein KATER (gespielt von Vladimir Krasnov) die Bühne, der am Ende so atemlos war, dass er kein Wort heraus bekam. Er legte gekonnt improvisierte Pausen ein, um schließlich doch noch seinen Monolog abzuspulen. Fürs Publikum eine erste, unterhaltsame Einlage, die prompt mit Applaus honoriert wurde.

Die Bühnen-Kulissen verrieten bereits den nächsten Programmpunkt. Vorschulkinder aus Nezabudka 1 boten in verteilten Rollen aber auch mit Gesang (zusammen mit dem Publikum) das Märchen „Dornröschen“ dar. Prima!

Im Wechsel folgten Tanzeinlagen, vorgeführt von Teenagern der Russischen Schule. Ob Tango, Charleston, Rap – sie begeisterten alle durch ihr tänzerisch-akrobatisches Können und versprühten ungeheuer viel Lust und Freude. Das Publikum ließ sich abermals mitreißen.

Sehr unterhaltsam, wenn auch ausschließlich auf Russisch, trugen ein Junge und ein Mädchen aus der russischen Vorschule „Slowetschko“ einen Dialog vor, der offensichtlich typisch weibliche wie auch männliche Verhaltensweisen widerspiegelten. Durch ihre passende und so selbstverständlich vorgetragene Mimik und Gestik, geriet das Publikum immer wieder in Euphorie.

Kurze Zeit später begleitete dann der KATER die Kinder der neu gegründeten deutsch-russischen Schule Alexander Puschkin auf die Bühne, die mit Ihren selbstbewusst vorgetragenen Texten (auf russisch) beeindruckten.

Kurz darauf wurde das Publikum in die Welt der Avantgarde entführt. Als Erstes fielen uns die von den Kindern aus Nezabudka 2 gestalteten Leinwände ins Auge. Diese farbenfrohen, nach dem Stil der Avantgarde, gemalten Kulissen faszinierten uns zum wiederholten Mal. Dann hieß es „Кем быть? – Was soll ich werden?“ Mit diesem Slogan betraten nun die Vorschulkinder und „Ehemalige“ von Nezabudka 2 die Bühne. Gekonnt, mit letzten Handgriffen verkleideten sich die Kinder. Nacheinander präsentierten Sie dem Publikum laut und selbstsicher ihre jeweiligen Berufe. Wirklich klasse!

Singend und an den Händen haltend kamen alle Akteure zum Finale noch einmal auf die Bühne. Das Publikum war begeistert und würdigte ihr Können mit langem Applaus.

War das ein belebender und kurzweiliger Nachmittag für uns! Wieder einmal!

Ein riesiges Dankeschön für die große Unterstützung an alle kleinen und großen Mitwirkenden vor und hinter der Bühne, in der Vorbereitung und Aufführung! Einen besonderen Dank an Katja (DIE Theater-Choreografin, Nezabudka 2), die so unermüdlich und energievoll mit den Kindern geprobt und diese am Ende zu so einer Leistung gebracht hat.

Kirstin Bergner